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deggl
Thundercat Junkie


Anmeldungsdatum: 25.06.2010
Beiträge: 683
Wohnort: Köln

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So Ihr Lieben,
nun möchte ich den freien Tag noch nutzen um euch einen ausführlichen Bericht von drei spannenden Tagen zu liefern. Drei Tage insofern, da ich das „Getting started“ genutzt habe um quer durch „Deutschlands Mitte“ anzureisen.
Part I (Anreise)
Ab gings am Sonntag Mittag gegen halb zwei, die Zeit fürs packen völlig unterschätzt. Trotzdem war ich guter Dinge denn der Himmel über Köln versprach gutes Wetter. Ich also los, über Rösrath, Windeck, Wissen erst in östliche Richtung (die Beschilderung im Westerwald ist übrigens mehr als kläglich!), dann südlich nach Hachenburg und Langenhahn Richtung Naturpark Nassau. Vorbei an so toll-klingenden Örtchen wie „Holzappel“ und „Katzenelnbogen“.
Noch war mir Petrus wohlgesonnen, aber der Himmel zog sich mittlerweile so langsam zu und ich beschloss doch noch nen Zahn zuzulegen, nachdem ich schon im Westerwald zu viel Zeit für's im Kreis fahren verbraucht hab
In Höhe Bad Schwalbach kam mir dann meine erste Vollsperrung in die Quere wodurch ich leider gezwungen war über Taunusstein weiter zu reisen. Da ich Volltrottel natürlich nur meine Google-Maps-Ausdrucke dabei hatte, weil ich zu geizig war mir eine vernünftige Karte zu kaufen war ich ab dem Punkt erstmal vollkommen aufgeschmissen, denn nun wusste ich überhaupt nicht mehr wo ich war und die Umleitungsschilder waren andauernd mit Limburg gekennzeichnet, welches ich auf meinen persönlichen Routenplan leider auch nicht drauf hatte. Nun ja... das Chaos war perfekt:
keine brauchbare Karte
Umleitung ins Nirvana
mittlerweile war es 17 Uhr und ich hatte nichtmal die Hälfte der Strecke geschafft UND
es fing an zu regnen!!!
Wunderbar! Was nun? Erstmal ein Leberwurst-Brötchen! Nach kleiner Stärkung gings einfach weiter den Umleitungsschildern entlang, bis das rettende Schildchen kam: Wiesbaden! Damit konnte ich wieder etwas anfangen. Nachdem der Regen immer stärker wurde und ich viiieeel zu langsam voran kam, beschloss ich ab hier, den Autobahn-Schildern zu folgen. Dieser Beschluss erwies sich als definitiv richtig. Aber noch war ich nicht da und Petrus' Laune war zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr die beste...
Und so kam es wie es kommen musste: Vollsperrung (die zweite!) der A3 über die ich eigentlich auf die A67 wollte. Konsequenz: erneute Ratlosigkeit über den weiteren Streckenverlauf und natürlich Stau! Mittlerweile ergoss sich dann auch ein ausgewachsener Wolkenbruch über meinem Haupt und wusch das letzte bisl Vorfreude von mir Da ich mich anscheinend in Deutschland null auskenne (wirklich erschreckend wenn man das so beim Fahren merkt!) hab ich mich ab dem Zeitpunkt Richtung Stuttgart/Basel gehalten und sieha da: nach etwa 1,5 Stunden auf der Autobahn las ich in großen Lettern: HOCKENHEIM! Auch die dritte und letzte Vollsperrung der Hauptstrasse in Hockenheim konnte mir dann nichts mehr anhaben. Nass war ich eh schon bis auf die Knochen
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deggl
Thundercat Junkie


Anmeldungsdatum: 25.06.2010
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Part II (Getting started)
Der Wecker ging um kurz vor sieben, laut Plan sollte es um acht Uhr mit der Abnahme losgehen. Ich muss zugeben: ich war doch ein wenig angespannt was mich erwarten würde... Nach kurzem Frühstück sprang ich also in die Kombi und ab gings Richtung Rennstrecke. Der Himmel war noch bewölkt und die Luft etwas frisch, dennoch: es roch irgendwie nach einem guten Tag. Angekommen drehte ich mit der Uschi erstmal eine kurze Runde hinter den Boxen und bestaunte die vielen Rennmaschinen (die IDM hatte Trainingstag in Hockenheim) und den allgemeinen Trubel zum frühen Morgen. Die Anspannung stieg langsam etwas an. Nachdem die Formalien erledigt waren, gab es ein kleines „Welcome“ von Speer Racing. Die Instruktoren waren gut drauf und ließen mit flotten Sprüchen und guter Laune die erste Nervosität schnell verfliegen. Wir wurden allesamt in Gruppen aufgeteilt, jeder nach gut-dünken. Und so meldete ich mich einfach mal zur „2.-schnellsten“ Gruppe (Gruppenstärke war max. 6 Personen) an, was auch im Nachhinein betrachtet kein Fehler war.
Unser Instruktor hieß Stefan und war so Mitte fünfzig – Typ Silberrücken und von seiner ganzen Aura her total gelassen und anscheinend mit allen Wassern gewaschen.
Los gings zum aufwärmen so gg. 10 Uhr mit nem kleinen Handlingparcour hinter der Mercedes-Tribühne, einfach um n bisl rein zu kommen und typische Lenkimpulse bewusst wahrnehmen zu können. Erste Tipps zur Linienfindung wurden gegeben.
Danach gings weiter zu den Bremsübungen. Dies war, wie sich nachher heraus stellte elementar wichtig für den weiteren Tag.
Danach gabs noch ein kleines Schräglagentraining mit einem speziellen Bike mit Stützrädern. Hier muss ich sagen hat mir die Erfahrung aus dem ADAC-Training „der Trick mit dem Knie“ wahnsinnig geholfen. Das Knie-schleifen war nicht nur mit dem Trainings-Möp kein Problem, nein auch mit der Uschi lief es wunderbar. Die anderen Teilnehmer staunten nicht schlecht (aber den Übungs-Vorsprung hab ich für mich behalten ) und der Instruktor freute sich nen Wolf dass das so gut geklappt hat
Nach der Mittagspause wurde es dann ernst: 1. Turn, raus auf die Strecke und GAS GAS GAS!!! Ich war wirklich überascht, hatte der Instruktor doch gesagt, dass der erste Turn eher zum kennenlernen der Strecke da ist, Brems- Einlenkpunkte zu finden und sich an das „Rennfeeling“ zu gewöhnen. ABER VERDAMMT GING DAS AB! Nach der ersten Rechtskurve hab ich die Uschi hoch gebraten bis in den Drehzahlbegrenzer. Da ist Sie! Die Parabolica! Verdammt ist das schnell. Und hier sollte die Uschi noch so manches mal leiden am heutigen Tag.. Noch krasser allerdings: das anbremsen zur folgenden Spitzkehre! Bei guten 200km/h einfach mal VOLL in die Eisen gehen und gefühlte 50 Anker auswerfen. Die vor mir fahrende R1 kam mir bedrohlich nahe und ich sah mich innerlich schon auf dem Sozius platz nehmen. Aber es ging alles gut und ich konnte noch rechtzeitig drosseln um die Spitzkehre vernünftig zu nehmen. Den Rest der Strecke fand ich persönlich sehr schön und rund zu fahren, auch wenn ich meine Mühe hatte an den R1en um mich herum dran zu bleiben. Dennoch: der erste Turn war nach gefühlten 3 Minuten vorbei. Ich war fast schon enttäuscht, wär ich doch gerne noch 2-3 Runden gefahren. Fertig war ich trotzdem und „nass wie Sau“ erstmal Helm ab und 10 Minuten Dauergrinsen! Meine ersten Kilometer auf einer Rennstrecke waren vollbracht – ohne Zwischenfälle, ohne Katastrophe. Bei der Nachbesprechung wurde detailiert auf jeden Fahrer eingegangen. Der Typ mit der ZX6R wurde in eine langsamere Gruppe gesteckt, dafür kam eine Ducati 848 Evo dazu. Nun war ich der einzige 600er-Kandidat und fühlte mich ein wenig als Underdog (im übrigen waren glaube ich ganze 4 oder 5 600er im Getting-Started-Feld, der Rest alles große Gixxer und R1en – das hatte mich schon etwas überrascht...). Son komischer Pole (nix gegen Polen an sich) riss schon erste Sprüche und meinte „das Gas ist rechts!“. Ich sagte nur mit einem lächeln: ich zeig dir auf der Strecke wo das Gas ist Gesagt getan. Der zweite Turn war schon merklich „flüssiger“ und auch die Gruppe blieb dichter zusammen als vorher. Den Tipp vom Instruktor lieber nen Gang höher als gewohnt zu fahren liess ich in der Box. Ich musste es mit fetten 1000ern aufnehmen. Das gute daran: ich versuchte wirklich möglichst flüssig zu fahren und aus den Kurven mit genügend Speed und ordentlich Drehzahl aus den Kurven zu kommen und siehe da: mehrfach fuhr ich plötzlich neben dem Großmaul auf seiner R1 * breitgrins * und seine Power hat ihm beim rausbeschleunigen auch nicht mehr viel Vorteil gebracht.
Auch der Instruktor war sehr zufrieden mit uns und gab weiter hilfreiche Tipps. Ich war wirklich erstaunt, was der alles in seinen Spiegeln mitbekommen hatte. Für den dritten Turn verabschiedete sich der polnische R1-Fahrer dann freiwillig nach ganz hinten, nachdem er sich in alle möglichen Ausflüchte begeben hatte (hihi... ). Nach drei Turns à 20 Minuten war dann leider gegen halb sechs abends der Zauber vorbei. Ich war tierisch zufrieden mit mir und der Uschi, hatte Sie doch richtig ackern müssen. Außerdem gabs keine Blessuren und alles ist heilgeblieben. Ein paar andere hatten sich bis dahin am Ende der Parabolica abgeschossen, wirklich keine einfache Stelle..
Bleibt festzuhalten:
in der Uschi steckt soooo viel mehr drinne als ich je gedacht hätte
Kurventechnik gewinnt gegen Power
Speer hatte den ganzen Event super durchorganisiert und ich werde definitiv wieder buchen im nächsten Jahr
Die Rückreise spare ich mir an dieser Stelle (hab ja nun genug geschrieben) ABER Deutschland hat echt n paar schöne Ecken die ich auf der Rückfahrt am Dienstag bei gutem Wetter geniessen konnte. Zusammen mit dem Renn-Event waren die drei Tage wirklich ein Traum, die ich so schnell nicht vergessen werden. Bilder dazu und kleinere Videos werde ich noch hochladen..
Schade nur, dass keine weitere Cat zu sehen war....
LG und bis bald!
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deggl
Thundercat Junkie


Anmeldungsdatum: 25.06.2010
Beiträge: 683
Wohnort: Köln

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Sorry für so viel Text aber das musste einfach alles geschrieben werden... es waren tierisch viele Eindrücke und ich hab absolut Blut geleckt... ich kann das wirklich jedem empfehlen, der mal nen Schnupperkurs auf der Rennstrecke machen möchte - die Mischung aus Sicherheitstraining und Rennluft war einfach perfekt! Wenn also jemand nächsten Jahr buchen möchte: bitte bescheid geben, ich bin dabei *grins
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waldibaer
Thundercat Junkie


Anmeldungsdatum: 10.11.2007
Beiträge: 705
Wohnort: Barbing (bei Regensburg)

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Da hast du einen super Bericht geschrieben und es klang wirklich so, als ob du etwas Spaß hattest .
In der Cat steckt wirklich viel mehr, als man denkt. Vorallem weil sie so schwer und behäbig wirkt, aber dabei sehr agil und handlich ist.
Fahrkönnen ist eben durch Leistung nicht zu ersetzen .
Ich denke nächste Jahr werde ich auch so ein Training auf dem Hockenheimring machen. Hatte es schon dieses Jahr vor, aber zeitlich ging es einfach nicht.
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_________________ Bleiben Sie ruhig!!!
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olli
Special Biker from Hell


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1016
Wohnort: Betzdorf

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| Im westerwald muß mann wissen wo es lang geht
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_________________ Ride the Lightning
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Erdnuss
Pathfinder


Anmeldungsdatum: 30.12.2007
Beiträge: 2196

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SChön, dass du jetzt auch infiziert bist! Vll schafft man nächstes Jahr einen Termin zusammen...
Zur Parabolika: Lass dich nicht täuschen, du bist da in SChräglage, da zeigt dein Tacho Quatsch an wegen dem Schlupf. Nur mal zum Vergleich, bei mir stehen da 290 aufm Tacho! Wobei ich natürlich schneller bin, aber auch schräger sodass das noch falscher ist. Tatsächlich sind das etwa 250...
Finds gut, dass du einen Bericht geschrieben hast! Da bin ich wenigstens nicht ganz alleine mit meinen BErichten! Weiter so!
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deggl
Thundercat Junkie


Anmeldungsdatum: 25.06.2010
Beiträge: 683
Wohnort: Köln

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Also ich hatte wirklich jede Menge Spass und ich werd das definitiv nächstes Jahr 1-2 mal wiederholen. Ich würd mich natürlich sehr freuen dann auch ein paar bekannte Gesichter zu sehen, die mir dann noch ein paar Tipps mehr geben können Eventuell würde ich auch mal zum Sachsenring reisen...irgendwie schwärmen alle Motorradfahrer davon, insbesondere der Instruktor am Montag
Berichte werden dann selbstverständlich konsequent gepostet.
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